Schon wieder eine Woche um - tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber irgendwie ist die Zeit immer recht schnell um und unsere Tage ziemlich ausgefüllt.
Diese Woche war ich mit zwei anderen Mädels an der Medizinischen Fakultät der Ufro unterwegs, der Universidad de la Frontera. Falls ihr euch fragt, was die Uni mit der Grenze zu tun hat - das konnte ich leider noch nicht herausfinden.
Die Studenten da sind echt nett und haben sich oft für uns Zeit genommen, obwohl die Mediziner hier genausowenig Zeit zu haben scheinen wie in Deutschland, sodass wir oft mit den Chilenen zusammen losziehen und Gespräche führen konnten. Einerseits empfand ich das als ganz gut, weil ich mir mit der Sprache doch noch ganzschön unsicher bin, andererseits, wenn sich zwei Chilenen unterhalten, macht das das Verstehen nicht gerade einfacher. D-Zug ist nix dagegen...
Trotzdem ist es schön, mit "Einheimischen" unterwegs zu sein und die Gepflogenheiten hier etwas kennenlernen zu können. Zum Beispiel Essen: Studenten ernähren sich hier äußerst ausgewogen. Es gibt entweder Completo, eine Art Riesenhotdog mit Mayo und der in Chile obligatorischen Paltacreme (Avocado) oder Churasco - eine Art Riesenhamburger mit - genau viel Mayo und Palta.
Tja, ist halt billiger wie Mensa und da die Essenspreise hier im allgemeinen etwa den Deutschen entsprechen, ist das vielleicht sogar etwas nachvollziehbar.
 |
Completo in der Mittagspause |
Außerdem gibt es auch immer wieder Lichtblicke bezüglich Verständigung. Diese Woche konnte ich mit Roberto die Grundlagen des christlichen Glaubens durchgehen. Wie viel er verstanden hat? Das frag ich mich auch. Ihr könnt gerne für ihn beten, dass ihm das entscheidende Licht noch aufgeht!
Was haben wir noch so diese Woche gemacht?
Kaffee und Tee verschenkt. Als Leipziger SMDler bin ich da ja schon ganz gut in Übung =) und auch bei den Chilenen kam unser Kaffeestand mit selbstbeschriebenen Jesus-to-go Bechern ganz gut an.
Am Montag werden wir das ganze deshalb gleich nochmal machen, allerdings dann an einem anderen Campus, wo es noch keine Arbeit von Vida estudiantil gibt, sozusagen als Pionierprojekt.
Am Freitag haben wir ein Nachmittagsprogramm für "unsere" Mapuchemädchen gestaltet. Nach der Geschichte vom verlorenen Sohn haben wir Stationen vorbereitet und zum Abschluss gab es dann ein Fest in Anlehnung an das Fest, das der Vater für seinen Sohn geschmissen hat, als dieser zu ihm zurückkam und der Botschaft: genau so feut sich Gott über euch, wenn ihr zu ihm kommt.
Das Thema "zu Gott zurückkommen" hat uns diese Woche auch noch auf eine andere Art beschäftigt. Gemeinsam haben wir das Drama "Lifehouse" eingeübt und zu den Studententreffen abends vorgeführt. Echt emotional, hoffentlich waren unsere Zuschauer auch so berührt wie wir selbst beim Spielen. Und es hat echt Spaß gemacht - dreimal dürft ihr raten, welche Rolle ich hatte =).
http://www.youtube.com/watch?v=E0EnsoRAnuQ (leider nicht unsere Inszenierung, aber wer wissen will, worüber ich eigentlich spreche)
Am Samstag hatten wir dann frei und sind in den Nationalpark Huarquehue gefahren. Nach der vollen Woche war es echt genial, einfach nur Natur und Wandern mit Vulkanblick - schön in Chile zu sein!!
 |
Parque National Huerquehue mit Blick auf den Volcán Villarrica |
 |
Chilenischer Volkstanz in der Fußgängerzone |